Berlin – Primeln und Narzissen verkürzen die Wartezeit auf den Frühling. Wer die Topfpflanzen ins Wohnzimmer oder in die Küche stellt, verschönert sein Zuhause.

Neben der blühenden Saisonware schmücken auch immergrüne Zimmerpflanzen Räume. Zusätzlich können Zimmerpflanzen «auch das emotionale und gesundheitliche Wohlbefinden fördern», sagt Christian Engelke vom Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur in Berlin. Denn: «Gesunde Zimmerpflanzen produzieren Sauerstoff und können die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen», erläutert Engelke.

Bei der Suche nach einer geeigneten Zimmerpflanze, sollten die persönlichen Vorlieben nicht allein ausschlaggebend sein. «Pflanzen sollten immer zuerst nach den Standortbedingungen, dann nach Pflegeaufwand und erst dann nach optischen Gesichtspunkten ausgewählt werden», rät die Pflanzenexpertin und Sachbuchautorin Karin Greiner. Der richtige Standort hängt von Aspekten wie Licht, Wärme, Luftfeuchtigkeit und Platzverhältnissen ab. Gerade Licht ist ein nicht zu unterschätzender Faktor: Die Pflanzen benötigen es zur Fotosynthese – oder kurz gesagt, um zu leben und zu wachsen.

Manche Pflanzen kommen mit weniger Licht aus beziehungsweise sie vertragen keine direkte Sonne – etwa die Schusterpalme (Aspidistra elatior), Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) oder das Einblatt (Spathiphyllum). Sie kommen gleichzeitig mit einer höheren Luftfeuchtigkeit zurecht – sind also ideal für feuchte Räume wie das Bad oder die Gästetoilette.

Bei der Suche nach der idealen Zimmerpflanze kann auch entscheidend sein, ob Kinder oder Haustiere im Haushalt leben. «Giftige Arten wie Dieffenbachie, allergieauslösende wie Birkenfeige oder Pflanzen wie Kakteen, an denen man sich leicht verletzen kann», seien dann nicht geeignet, sagt Greiner. Fürs Kinderzimmer empfiehlt sie: Flammendes Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana), Fleißiges Lieschen (Impatiens-Hybriden) und Glockenblume (Campanula), Zypergras (Cyperus-Arten) und Grünlilie (Chlorophytum comosum).

«Pflanzen wie Grünlilie und Efeutute können von einem Regal schön herunter ranken», sagt Gartenbloggerin und Sachbuchautorin Silvia Appel. So eignen sie sich gut fürs Arbeitszimmer. Zumal ein bisschen Grün im Büro einen positiven Effekt auf die Arbeit haben kann. «Eine schöne grüne Pflanze am Schreibtisch steigert das Wohlbefinden und die Motivation», sagt Engelke. Weitere Kandidaten fürs Büro sind: Einblatt, Christusdorn (Euphorbia milii), Geldbaum (Crassula ovata) oder ein klassischer Ficus benjamina.

Im Wohn- und im Schlafzimmer sind pflegeleichte Pflanzen beliebt – alte Bekannte wie Bogenhanf (Sansevieria), Drachenbaum (Dracaena), Strahlenaralie (Schefflera arboricola) und Glücksfeder (Zamioculcas).

Engelke nennt vier Pflegetipps: «Man muss die Pflanzen staubfrei halten, damit sie Fotosynthese betreiben können, sie regelmäßig schneiden und fachgerecht düngen und gießen.» Beim Kauf sollte sie einen gesunden Eindruck machen: Starke Blätter, die nicht herabhängen und ein frisches Grün aufweisen. Der Topf sollte für die Wurzeln groß genug sein, das Substrat locker und nicht zu feucht sein.

Wem hübsch aussehende Pflanzen nicht reichen, der kann auch essbares Grün anbauen – zumindest in den hellen Monaten, wenn die Pflanzen ohne spezielle Lampen wachsen sollen. «In den Wintermonaten bekommen die Pflanzen zu wenig UV-Licht, selbst wenn sie direkt auf der Fensterbank stehen», erklärt Appel. Für den Innenbereich empfiehlt sie grüne Salate und Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Zitronenmelisse und Basilikum. Bei schlechten Lichtverhältnissen gedeihen immerhin noch Kresse und Keimsprossen.

Literatur:

Karin Greiner, Angelika Weber: Zimmerpflanzen: Die 200 schönsten Arten für jeden Standort und jeden Wohnstil (GU Gartenspaß), Gräfe und Unzer, ISBN-13: 978-3833853937, 168 Seiten, 9,99 Euro

Fotocredits: Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Christin Klose
(dpa/tmn)

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