Gelsenkirchen – Sie gilt als das Symbol der Liebe und Leidenschaft: Die Rose und der Valentinstag gehören einfach zusammen. Rose ist jedoch nicht gleich Rose – und auch nicht die Botschaft dahinter. Ein paar Fakten:

Muss es Rot sein?

Die Preise für rote Rosen explodieren zum Valentinstag. Dabei sind andere Blütenfarben auch eine gute Botschaft: «Rote Rosen stehen für Leidenschaft, weiße für Reinheit und Heiligkeit und gelbe für Dankbarkeit und Vergebung», sagt Jens-Uwe Winkler vom Fachverband Deutscher Floristen in Gelsenkirchen. Wer sich der Zuneigung des Gegenübers noch nicht sicher sein kann, dem empfiehlt er rosa- oder pinkfarbene Blumen. «Rosa oder pinke Rosen stehen für die junge Liebe, also wenn man noch nicht weiß, woran man ist.»

Reicht eine Rose oder müssen es viele sein?

Wie viele Rosen an Valentinstag geschenkt werden, hat keine besondere Bedeutung, findet Winkler. «Es kommt nicht auf die Menge, sondern auf die Geste an.» Ganz aus Rosen muss ein Strauß nicht bestehen. Die Königin der Blumen kann zum Beispiel mit Frühlingsblumen, einem Heidelbeerzweig oder klassisch mit Schleierkraut kombiniert werden.

Welche halten am längsten?

Um den Beschenkten lange Freude zu bereiten, sollte man beim Rosenkauf darauf achten, dass alle Blütenblätter, auch die am Rand, frisch aussehen und keine trockenen oder schrumpeligen Stellen haben, empfiehlt Anne Staeves vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft in Bonn. «Keinesfalls dürfen sich die Köpfe schon biegen, der Stängel unterhalb der Blüte muss fest sein. Es dürfen auch keine welken Blätter vorhanden sein.»

Wie überleben die Rosen besonders lange?

Idealerweise transportiert man die Blumen möglichst im Wasser oder schlägt die Stiele mit einem feuchten Tuch ein. Bevor sie in die Vase kommen, sollten die Stiele mit einem glatten schrägen Schnitt um etwa zwei Zentimeter gekürzt und die Blätter so weit entfernt werden, dass sie nass werden. «Das Wasser sollte in etwa acht Grad kalt sein – in etwa so, wie es als kaltes Wasser aus dem Hahn kommt», rät Staeves.

An einem kühlen, hellen Standort bleiben Schnittrosen bis zu zwei Wochen lang frisch. Um die Haltbarkeit zu verlängern, kann man das Frischhaltemittel aus dem Handel hinzufügen. «Hausmittel wie Pfennigstücke, Zucker, warmes Wasser sind nachgewiesenermaßen schädlich», warnt Staeves. «Wer Frischhaltemittel nicht verwenden möchte, sollte das Wasser alle paar Tage wechseln und die Stiele neu anschneiden.»

Rosen im deutschen Winter – wie umweltbewusst sind die Geschenke?

Schnittrosen zum Valentinstag kommen meist aus Kenia, Äthiopien, Kolumbien und Ecuador und sind mit großen Transportwegen verbunden. Das hat auch Folgen für die Umwelt. «Wenn Blumen mit dem Flugzeug transportiert werden, entstehen dadurch hohe CO2-Emissionen. Aber auch lange Lkw-und Schiffstransporte sind aus ökologischen Gesichtspunkten kritisch», sagt Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Darüber hinaus sind vielerorts auch die Produktions- und Arbeitsbedingungen problematisch.

Woran erkennt man fair und nachhaltig produzierte Blumen?

«Leider erkennt der Verbraucher beim Blumenkauf meist nicht das Herkunftsland und hat auch keine Informationen über die ökologischen und sozialen Standards, unter denen die Schnittblumen produziert wurden», erklärt Hölzel. Wem nicht egal ist, woher Rosen stammen, muss Siegeln wie Fairtrade vertrauen.

Was sind gute Alternativen?

Wer auf Schnittrosen an Valentinstag verzichten möchte, kann Frühlingsblumen wie Tulpen, Ranunkeln, Freesien, Narzissen und Hyazinthen verschenken. Oder Rosen im Topf. Sie sollten aber bald in den Garten gesetzt werden.

Literatur:

Silke Peters: Blühende Geschäfte. Der weltweite Handel mit der Blume, 224 Seiten, Oekom Verlag München, 2015, 14,95 Euro, ISBN-13: 978-3-86581-313-8

Fotocredits: Christin Klose,Franziska Gabbert,Florian Schuh,Florian Schuh,Florian Schuh
(dpa/tmn)

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