Natürlich hat die professionelle Methode, Pflanzen zu vermehren noch ein paar mehr Möglichkeiten in petto. Dem Hobbygärtner bleiben die zwei Möglichkeiten, seine Pflanzen entweder aus Samen zu ziehen oder Stecklinge zu machen. Je nach Pflanzenart und gewünschtem Ergebnis bietet sich meist nur eine der beiden Möglichkeiten an, jedoch nicht beide zugleich.

Kaufen kann man Jungpflanzen für Kübel und Balkon natürlich auch, aber da dies je nach Größe von Balkon oder Terasse recht teuer ist, und vor allem bei einem ganzen Garten zu einem kostspieligen Unterfangen werden kann, lohnt sich die Vermehrung in jedem Fall. Und natürlich gibt es einem auch eine gewisse Befriedigung, wenn man sieht, wie aus den Samen oder kleinen Stecklingen wieder ausgewachsene Pflanzen werden. Nicht zuletzt gibt es einige Pflanzen, die recht selten sind und dementsprechend nur teuer und rar als Jungpflanzen zu bekommen sind, weshalb sich in diesen Fällen eine eigene Anzucht in jedem Fall lohnt.

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Vermehrung aus Samen und Stecklingen

Man unterscheidet bei diesen zwei verschiedenen Möglichkeiten zwischen der generativen und der vegetativen Vermehrung. Bei der generativen Vermehrung nimmt man die geschlechtlich erzeugten Samen für eine Aussaat. Diese werden entweder im Zimmer oder Gewächshaus in einer geschützten Umgebung vor dem Auspflanzen vorgezogen, oder aber man sät sie zum rechten Zeitpunkt direkt an die dafür vorgesehen Stellen im Beet oder Kübel. Das wird als Direktsaat bezeichnet. Wichtig ist, dass man sich an dir dafür vorgegebenen Monate hält, damit die Samen und Jungpflanzen optimale Bedingungen für ihr Wachstum vorfinden. Mithilfe von Samen kann man auch als Hobbygärtner neue Sorten züchten, die unterschiedliche Farben und andere Eigenschaften haben, als die beiden Elternpflanzen.

Das Vermehren durch Stecklinge hingegen wird als vegetative Vermehrung bezeichnet, weil hier Teile einer bereits erwachsenen Pflanze eingetopft werden, aus denen dann wiederum erneut ganze Pflanzen dieser Art heranwachsen. Je nach Pflanzenart muss man für gute Stecklinge den Schnitt an der richtigen Stelle ansetzen und diese manchmal auch vor dem Eintopfen eine Weile in Wasser zur Wurzelbildung anregen. Das variiert jedoch von Pflanzenart zu Pflanzenart. Grundsätzlich gilt, will man alle Eigenschaften der ausgewachsenen Pflanze, wie Blütenfarbe, Duft und Wuchs auch in den neuen Pflanzen haben, bietet sich die Stecklingsvermehrung eher an, als die Aussaat von Samen.

Voraussetzungen für eine gute Anzucht

Allgemein kann man festhalten, dass in jedem Fall, egal ob bei Aussaat oder Pflanzung von Stecklingen, eine gute Anzuchterde das A und O ist. Zwar kostet die etwas mehr als normale Blumenerde, dafür ist sie aber keimbefreit, aufgelockert und nicht zu nährstoffreich, damit die kleinen Jungpflanzen und ihre empfindlichen Wurzeln nicht durch Überdüngung eingehen. Helligkeit und Wärme sind ein Muss, wobei die Helligkeit nach Hervorschiessen der Keimlinge am wichtigsten ist. Denn überwiegt die Wärme, fangen die kleinen Pflanzen und Triebe an zu vergeilen und werden schwach. Wer seinen eigenen Pflänzchen heranziehen will, braucht außerdem noch zwei Dinge: viel Geduld und viel Zeit. Für eine erfolgreiche Anzucht ist regelmäßige Kontrolle der Feuchtigkeit und der Entwicklung der Keimlinge unbedingt notwendig.

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Normalerweise reicht eine helle Fensterbank völlig aus, für die besonders am Anfang nötige Feuchtigkeit sorgt entweder Frischhaltefolie über den Töpfen oder kleine Minigewächshäuser mit hohen Plastikhauben. Ab und zu sollte aber auch gelüftet werden, sonst bilden sich schnell Pilze, die dieses Mikroklima lieben. Nach Bildung der Keimlinge kann der Feuchtigkeitsschutz entfernt werden. Hat man Samen erfolgreich ausgesät, sind die nächsten Schritte das Pikieren und das Entspitzen. Pikieren bedeutet, dass man die eng gewachsenen Keimlinge auf den nötigen Abstand bringt, entweder durch Versetzen oder dadurch, dass man alle überflüssigen Keimlinge entfernt. Viele Jungpflanzen müssen einmal oder mehrere Male entspitzt werden, wobei man einfach mit den Fingernägeln den Haupttrieb oben kappt, damit sie buschiger wachsen, mehr Seitentriebe bilden und damit auch eine größere Blütenpracht liefern.