Jeder Hobby- oder Profigärtner wird wahrscheinlich schon einmal kräftig über das Unkraut im Garten geschimpft haben. Egal wie viel Mühe man sich gibt, es erscheint meist unverwüstlich. Allerdings gibt es durchaus eine Alternative dazu, das Unkraut zu kompostieren – man kann es auch essen.
Aus dem Ärgernis einen Genuss machen, das geht. Das Unkraut im Garten ist tatsächlich für den Verzehr geeignet. Der Vorteil: Es ist ausgesprochen nahrhaft, dauerhaft verfügbar und kostenlos.
Der Giersch
Ein sehr hartnäckiges und wucherndes Unkraut ist der Giersch. Obwohl er von Gärtnern mit großer Sorgfalt bekämpft wird, ist er nur schwer unterzukriegen, vor allem wegen der schwer zu entfernenden unterirdischen Verwurzelung der Triebe. Ganz beseitigen kann man ihn deshalb praktisch nicht, nur die Vermehrung eindämmen. Giersch kann bis zu einem Meter in die Höhe wachsen.
Er ist um einiges besser als sein Ruf, denn er eignet sich sowohl als Salat wie auch als Gemüse zum Verzehr und erinnert geschmacklich unter anderem an Spinat. Was die Nährstoffe angeht, ist er ein echtes Kraftpaket. Neben Kalium enthält er auch Eisen, Karotin und Vitamin C. Besonders vorteilhaft ist auch, dass Giersch über einen langen Zeitraum des Jahres wächst. Verwenden sollte man für Salat in erster Linie die noch jungen Blätter, die älteren kann man als Kräuter zum Würzen von Speisen verwenden oder auch separat kochen oder dünsten.
Giersch ist zudem eine traditionelle Heilpflanze und soll eine blutreinigende und entgiftende Wirkung haben. Seine effektive Wirksamkeit bei Krankheiten wie Gicht ist jedoch nicht fundiert nachgewiesen.
Weiteres nahrhaftes Wildgemüse
Jeder von uns hat wahrscheinlich schon einmal die unangenehme Bekanntschaft mit Brennnesseln gemacht und mittlerweile ist sie uns als Tee schon sehr vertraut. Essen, beispielsweise als Salat, kann man sie aber auch. Dabei braucht man keine Angst haben, dass man sich im wahrsten Sinne des Wortes den Mund verbrennt. Die Blätter werden mit einem Nudelholz gewalzt und in kochendem Wasser kurz blanchiert und vorbei ist es mit den lästigen Brennhaaren.
Beim Ernten soll es ausreichen, die Pflanzen unten am Stil zu packen und von unten nach oben zu streichen, da dadurch die Brennhaare abgeknickt werden. Brennnesselblätter haben unter anderem ein Vielfaches mehr an Vitamin C als Kopfsalat.
Auch der gute alte Löwenzahn, vor allem wegen seiner „Pusteblumen“ bekannt, ist zum Verzehr geeignet, sowohl für Salat, wie auch als Gemüsezutat.
Also beim nächsten Mal sollte man sich überlegen, ob man das „böse“ Unkraut statt auf den Kompost nicht lieber auf den Tisch bringt und das „Dauer-Gemüseabo“ besser nutzt.
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prima artikel…klasse.!
lg
J | jasmin