Der Stern von Madagaskar (Angraecum sesquipedale) lebt als Vertreter der Orchidaceae epiphytisch in den Regenwäldern Madagaskars. Das Überleben dieser Orchidee ist vom Bestand des Xanthopan morgani praedicta, einem selten gewordenen Nachtschwärmer, abhängig. Da der Stern in der Natur vom Aussterben bedroht ist, erlangt seine Kultur im Warmhaus eine immer größere Bedeutung.

Allgemeine Orchideenpflege zum Winter
Die meisten Pflanzen dieser Familie sind in den Tropischen Regenwäldern Afrikas, Australiens und Südamerikas beheimatet. Naturgemäß fängt dort, wenn in Europa der Winter naht, die Trockenzeit an. Die meisten Orchideen machen in dieser Zeit eine Ruheperiode durch. Es ist bedeutend weniger zu gießen und das Düngen ganz einzustellen. Zu viel Feuchtigkeit während der kalten Jahreszeit begünstigt Pflanzenkrankheiten, hier besonders Pilzbefall und Fäulnis. Die Blätter sollten gar nicht mehr besprüht werden. Angraecum gehört zu den Warmhauspflanzen, d.h. im Winter muss die Temperatur über 18°C liegen. Gegossen wird mit sehr weichem Wasser. Zu empfehlen ist entweder Regenwasser oder getauter Schnee. Ist das Leitungswasser sehr hart, dann behilft sich der Orchideenliebhaber indem er vielleicht für ein paar Tage dem Wasser Torf bei gibt. Im Winter vertragen alle Orchidaceae das volle Licht, es darf im Gewächshaus also nicht abgedunkelt werden. Oft reicht die Naturhelligkeit nicht aus. Dann ist eine künstliche Beleuchtung sinnvoll. Prall gefüllte Pseudobulben oder kräftige Blätter sind Ausdruck gesunder Pflanzen. Eine Orchidee möchte gerne blühen. Deshalb ist bei vernünftiger Pflege mit der Blüte zu rechnen. Diese fällt oft in die Zeit der Ruhephase – Dezember bis April. Während dieser Zeit bezieht die Pflanze, so auch die Blüte, alles was sie zum Leben braucht aus den Vorräten in den Bulben. Die Blüte verlangt keine Extrabehandlung.
Der Stern von Madagaskar

Angraecum sesquipedale ist in ihrer sternförmigen weißen Blüte mit einem etwa 25 Zentimeter langen Sporn, aus dem der Nektar quillt, gekennzeichnet. Nur der oben genannte Falter ist in der Lage diese Art zu befruchten. Da dieser immer seltener wird steht es schlecht um die Zukunft des Stern von Madagaskar. Soll er durch Samenbildung vermehrt werden bedarf es Spezialwerkzeug. Einheimische Insekten können diese Arbeit nicht leisten.

Diese Orchidee lebt in der Natur zwar als Epiphyt, kann aber bei entsprechender Substratwahl im Warmhaus bequem im Topf kultiviert werden. Ein Pflanzstoff aus grober Rinde eignet sich hier hervorragend. Als Faustregel für das Substrat gilt: Große Pflanze grobe Struktur, kleine Pflanze kleine Struktur. Der Stern von Madagaskar wächst an einem Stamm empor und kann über einen halben Meter hoch werden. Sein Platzbedarf ist dementsprechend groß.

In der natürlichen Umgebung wird  Angraecum sesquipedale gerne an die hundert Jahre alt oder so alt wie der Baum auf dem sie lebt.

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