Berlin – Die Gartensaison geht ihrem Ende zu. Das sind ein paar der letzten Aufgaben des Hobbygärtners, bevor auch er in die Winterpause gehen darf:

1. Aufräumen: Laub darf ruhig auf Beeten liegen bleiben, hier dient es als Winterschutz und nach dem Verrotten als Dünger und Bodenverbesserer. Doch auf dem Rasen müssen Hobbygärtner tätig werden, sonst faulen die Gräser, erklärt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin.

2. Stauden pflanzen: Solange nicht der Boden gefriert, können Hobbygärtner neue Pflanzen setzen. Das bringt einen Vorteil: Solange es im Winter nicht zu kalt ist, wachsen noch die feinen Wurzelhaare des jungen Grün. Sie sind für die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen wichtig, erklärt der Bund deutscher Baumschulen. Pflanzen, die im Herbst Wurzeln schlagen, sind im Frühjahr im Vorteil gegenüber jenen, die dann erst in den Boden kommen.

3. Zwiebel setzen: Nicht nur für Gehölze ist im Herbst Pflanzzeit, die im Frühling blühenden Zwiebelblumen müssen sogar zwingend jetzt noch in die Erde. Das ist so lange möglich, bis der Boden gefriert. Wer die Zwiebel etwa in das Staudenbeet setzt, sollte nicht geizen, rät Van Groeningen. «Ich pflanze 30 bis 50 Stück pro Quadratmeter.» Nur dann wirken die kleinen Pflanzen auch.

Und die Expertin mischt die verschiedensten Pflanzen, etwa Narzissen, Zierlauch, kleine Anemonen, Blausterne – «und mindestens die Hälfte sind am besten Tulpen». Da die Stauden erst spät im Frühjahr richtig austreiben, überdecken die Zwiebelblumen bis dahin die Lücken. «Ich kann mit diesen Zwiebelblumen vier bis fünf Monate Blütenpracht schaffen», so Van Groeningen.

Aber die Gartenexpertin rät, diese nicht vor, sondern hinter die Stauden zu setzen. Denn nach der Blüte wird das Laub der Zwiebelblumen nach und nach welk und braun, die dann austreibenden Stauden müssen das überdecken können.

Für die Rasenfläche empfiehlt Van Groeningen nur wirklich früh blühende Zwiebelpflanzen wie Hyazinthen. «Denn ich sollte nach der Blüte noch sechs Wochen warten, bis ich ihr Laub abschneide. Nehme ich hier Narzissen oder Tulpen, kann ich erst etwa Mitte Juni den Rasen mähen.» Der Grund: Die Pflanzen lagern nach ihrer Blüte noch Energie und Nährstoffe in der Zwiebel ein. Dafür brauchen sie ihre grünen Pflanzenteile. Entfernt man auch die Blätter früh, kann es etwa passieren, dass sich im nächsten Jahr nur Blätter und keine neuen Blüten bilden.

4. Kübelpflanzen einpacken: Pflanzen im Topf, die den Winter im Freien nicht überstehen würden, können bis dahin zwar ins Winterlager geräumt werden. Doch das sollte so spät wie möglich passieren, rät die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Wird es kälter, kann es zunächst noch reichen, die empfindlicheren Pflanzen wie Fuchsien, Engelstrompete oder Hibiskus von einer zugigen, ungeschützten Ecke dicht an eine Hauswand zu stellen, wo es für das Grün wärmer ist. Zugleich sollte man schon mal den Frostschutz wie ein Vlies bereitlegen, um vor wirklich kalten Nächten den Topfpflanzen noch etwas extra Schutz zu geben.

5. Regenschutz: Im Herbst regnet es viel. Feuchtigkeit im Topf kann aber Pilzbefall an den Pflanzen auslösen – für die Gartenakademie Rheinland-Pfalz ist das sogar eine viel schlimmere Gefahr als die frostkalten Nächte. Daher sollten Hobbygärtner Topfpflanzen nun immer wieder auf welke Blätter und Blüten kontrollieren und diese entfernen. Und der Untersetzer wird umgedreht, um Staunässe zu vermeiden.

6. Genießen: Man muss es ja auch nicht übertreiben mit der Arbeit. Im Herbst ist weniger zu tun, vieles lässt sich auch in den Winter schieben. Und der Herbst gilt als eine der schönsten Jahreszeiten aufgrund seiner Farbenpracht. Daher sagt Van Groeningen: «Jetzt ist fast nichts mehr los, ich sollte daher erst mal genießen und mich in Ruhe im Garten umschauen.»

Und man kann sich schon Gedanken über die Saison 2018 machen: «Der Garten kann, nein, soll im Herbst schön bunt sein.» Ist das jetzt nicht der Fall, sollte man sich überlegen, wo man für das nächste Jahr etwas Neues pflanzen kann oder wo man etwas Altes herausnehmen muss. Für die Suche nach Inspiration lohnt sich etwa ein Blick über die Gartenzäune in der Gegend.

Fotocredits: Klaus-Dietmar Gabbert,Florian Schuh,Nestor Bachmann,Caroline Seidel
(dpa/tmn)

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