Die Heimat der Rosskastanie ist der Balkan. Im 16. Jahrhundert kam der Samen als Geschenk an Kaiser Maximilian II. nach Wien. Von Österreich aus breitete sich die Rosskastanie schnell über ganz Europa aus. Bayrische Bierbrauer nutzten sie zum Beispiel als „Kühlanlage“ und pflanzten den Baum in der Nähe ihrer Kellergewölbe.

Das Geheimnis der Rosskastanien

Die Rosskastanie wurde gern in Parks und für Alleen angepflanzt. Sie ist ein dicht belaubter, sommergrüner, bis zu 35 Meter hoher Baum, der auch als Schattenspender an öffentlichen Plätzen dient. Die Blätter sind fünf- bis siebenfach gegliedert. Die pyramidenförmigen Rispenblüten sind weiß, gelb oder rötlich und blühen von April bis Mai. Die Kastanienfrucht ist von einer stachligen Hülle umgeben und wird im Herbst reif. Sie ist nicht zum Verzehr geeignet. Die Rinde des Baumes enthält Aesculin und wird zu Sonnenschutzpräparaten verwendet. Das Saponin Aescin der Samen bewirkt, dass Wasseransammlungen im Gewebe ausgeschwemmt werden.

Verwendungstipps für Rosskastanien

Die Rosskastanien haben vielfältige Heilwirkungen. Zur medizinischen Anwendung kommen Extrakte aus den Samen, der Rinde und den Blättern. Sie eignen sich zur innerlichen und äußerlichen Anwendung. Ein Rosskastanienbad hilft bei Hämorrhoiden, Frostbeulen und Durchblutungsstörungen.
Die Kastanien-Tinktur lindert schmerzenden Stellen bei Venenleiden. Bei Venenentzündungen hilft eine Teemischung aus Rosskastanie, Johanniskraut, Schafgarbe und Holunder, die ungesüßt vor dem Essen zu trinken ist. Rosskastanienblätter werden gern dem Hustentee beigemischt. Auch die Rinde wurde früher in der Volksheilkunde zur Behandlung von Fieber und Malaria angewendet. Weitere Verwendungstipps für Rosskastanien.

Fertigpräparate – Kapseln, Dragees, Gels und Salben

Die Rosskastanien sind nicht zu verwechseln mit der Edelkastanie. Sie sind für den Menschen nicht genießbar. Der Volksglaube besagt, zur Vermeidung von Gicht und Rheuma sollten immer ein paar Kastanien in der Hosentasche getragen werden. Für die medizinische Verwendung sollten Fertigpräparate in Form von Kapseln, Dragees, Gels und Salben nur in der Apotheke erworben werden und ihre Anwendung über einen längeren Zeitraum erfolgen.
Der Name der Rosskastanien stammt daher, weil früher die Früchte an Pferde verfüttert wurden.

 

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