Quitten verbinden viele von uns nur noch mit Großmutters guter Marmelade – ein Relikt der Vergangenheit? Das sollte nicht so sein, denn ein Quittenbaum liefert reichlich Früchte, die zudem vielseitig verwendbar sind. Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Quitte mag warme und windgeschützte Standorte, gedeiht aber durchaus auch an schattigeren Plätzen. Sie gehört zur Gattung der Rosengewächse, deren Bäume eine Wuchshöhe von vier bis acht Metern erreichen.
Apfel- oder Birnenquitte
Apfel- und Birnenquitten unterscheiden sich nur in der Form der Früchte, bei Geschmack und Konsistenz gibt es keinen Unterschied. Die recht großen Blätter des Quittenbaumes sind leicht behaart und je nach Witterung blüht die Quitte zwischen Mai und Juni. Ihre bis zu fünf Zentimeter großen Blüten sind weiß bis leicht rosafarben und duften dezent und angenehm. Die Früchte des Quittenbaumes sind groß und fest, wobei Apfelquitten etwas größer werden als Birnenquitten, die dafür wiederum im Herbst noch etwas reichlicher am Baum hängen.
Pflanzung und Pflege
Quittenbäume sind in der Regel anspruchslos, was ihren Standort angeht, gedeihen aber am besten in warmen Lagen. Das Pflanzloch sollte etwa ein Drittel größer als der Wurzelballen sein. Am Anfang solltet ihr gut düngen und bewässern, damit das junge Bäumchen schnell anwächst. Bis es dies getan hat, wird die Quitte mit einem Pfahl gestützt. Quittenbäume sind pflegeleicht, denn wenn sie Fuß gefasst haben, müsst ihr sie nur noch in sehr trockenen und heißen Sommern wässern. Düngen ist überflüssig, was daran liegt, dass die Quitte ursprünglich aus Gegenden mit nährstoffarmen Böden kommt. Die beste Pflanzzeit liegt zwischen März und April, wobei der Baum alle zwei bis drei Jahre geschnitten, totes Holz entfernt und die Krone ausgelichtet werden sollte.
Ernte und Verarbeitung
Haupterntezeit für Quitten ist der Oktober, je nach Wetterlage kann sich die Ernte aber bis in den November hineinziehen. Die Früchte sind reif, wenn sie sich von Grün zu Gelb verfärben und die Früchte einen intensiven Geschmack haben. Quitten sind sehr hart und roh kaum genießbar. Aus den gewaschenen, ungeschälten Früchten könnt ihr dagegen köstliche Konfitüre und leckeres Gelee herstellen. Insbesondere dieses ist wegen seines herrlichen Aromas beliebt. Auch leckerer Likör lässt sich aus Quitten bereiten. Wenn ihr die Früchte würfelt und in der Pfanne mit etwas Orangensaft andünstet, erhaltet ihr – mit etwas Vanilleeis serviert – einen wunderbaren Nachtisch.