Die Pfingstrose beglückt uns jedes Jahr – wie es der Name schon sagt – um Pfingsten herum, sprich Ende Mai/Anfang Juni. Ihr botanischer Name ist Paeonie, und zu unrecht nennt man sie auch die unechte Rose. Zu unrecht deshalb, weil sie einfach ihren ganz eigenen Reiz hat und wesentlich unkomplizierter als die Rose ist. Alles in allem gibt es in der Gattung Paeonie rund 33 verschiedene Arten, von denen die meisten als Stauden und nur wenige als Halbsträucher kultiviert werden.

Unschlagbar ist der Duft der Pfingstrose, der nicht nur die begeisterten Gärtner erfreut, sondern auch viel in der Parfum-Industrie eingesetzt wird. Farblich gesehen sind von reinem Weiß bis zu dunklem Rot alle Farbvariationen drin, außer blau, doch besonders beliebt bei Züchtern und Liebhabern ist die Farbe gelb, weil sie so selten ist und fast nur bei den Sträuchern vorkommt. Diese sind allerdings nur in warmen Breiten kultivierbar.

Zwei Arten konkurrieren in den Gärten

Die Echte Pfingstrose, die auch Bauern-Pfingstrose genannt wird, ist eigentlich in Südeuropa heimisch, vor allem in den Bergen. Mittlerweile sagen auch die Franken und Bayern, sie hätte sich dort komplett eingebürgert, und kein Bauerngarten in Deutschland, der was auf sich hält, könnte auf sie verzichten. Daneben gibt es aber seit einiger Zeit auch in Westeuropa die Chinesische Pfingstrose, die mehr als 3.000 Sorten umfasst und mit ihren unterschiedlichen Züchtungen der einheimischen Pfingstrose vor allem in öffentlichen Gärten Konkurrenz macht.

Der Pfingstrose wird schon seit den Griechen medizinische Heilkraft zugeschrieben, und vor allem die Chinesen gewinnen aus Teilen der Pflanze auch heute noch einen wichtigen Stoff ihrer Heilkunst, genannt Mudan Pi. Für die Gewinnung betreibt man in China den Anbau auch in großem Stil. Dort gilt die Päonie als Symbol für Reichtum und Vornehmheit. Eine junge Chinesin, die hübsch und klug ist, wird auch als weiße Päonie bezeichnet. Hier hat die Pfingstrose in etwa die gleiche Bedeutung wie in Japan die Kirschblüte.

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Kultur und Pflege

Da die Pfingstrose große und teilweise recht schwere Blüten trägt, braucht sie Möglichkeiten zum Abstützen, damit die Stengel nicht unter ihrem Gewicht abknicken. Deshalb sind Häuserwände und Zäune sehr gut als Standort geeignet, oder man muss die einzelnen Pflanzen stäben. Die Päonien nehmen einen Standortwechsel sehr übel, deshalb sollte man sich vor der Pflanzung genau überlegen, an welchem Ort sie die nächsten Jahre stehenbleiben sollen. Denn erstens entwickeln die Pflanzen erst im dritten Jahr ihre unglaubliche Blütenpracht, und zweitens erfreuen sie die Besitzer bei guter Pflege jahrzehntelang mit reicher Blüte. Ist der Standort gut gewählt, nämlich sonnig und etwas windgeschützt, bei durchlässigem und nahrhaftem Gartenboden, braucht man nicht mehr viel zu tun. Organischer Dünger und regelmäßiges Ausputzen reichen völlig, denn vor allem die einheimische Pfingstrose ist recht robust.

Im ersten Jahr werden die in diversen Gartencentern erhältlichen Jungpflanzen im Herbst gepflanzt, und zwar so, dass die Veredelungsstelle drei bis vier Zentimeter tief unter der Erde liegt. Und man braucht wirklich ein großes Loch für die Pflanzung, Abstände von einem Meter sollten mindestens eingehalten werden. Im ersten Jahr kommt eine verhältnismäßig kleine Blüte, deren Haupttrieb beim Verwelken abgebrochen wird, damit sich keine Samen bilden. Denn diese Kraft braucht die Pflanze für die Blütenbildung im nächsten Jahr. Die erste Blüte sieht auch selten so aus wie im Katalog, denn die Pflanze braucht zwei bis drei Jahre, bis sie loslegen kann. Dann aber richtig.

Robuste Frühjahrsblüher für die Vase

Nicht nur, dass uns die Pfingstrosen jedes Jahr im Frühjahr mit ihren tollen Blüten erfreuen, sie halten sich auch sehr lange als Schnittblume in der Vase. Wichtig dafür ist, dass sie geerntet werden, wenn die Knospe auf Druck leicht nachgibt und schon die Blütenfarbe zu erkennen ist. Dann können sie sich bis zu zwei Wochen in der Vase halten und die gesamte Wohnung mit ihrem Duft durchströmen.

Die Blütenvielfalt ist riesig, es gibt sie von einfach bis total gefüllt, duftend und nicht duftend, kleiner und größer. Von Schädlingen werden sie an einem guten Standort normalerweise verschont. Allerdings sind sie nur sommergrün, denn sie brauchen eine kalte Pause, bevor sie im darauffolgenden Jahr wieder austreiben können. Anders die Strauchpfingstrosen, denn diese werfen zwar im Herbst auch ihr Laub ab, verwelken aber nicht völlig. Deshalb treiben diese auch wesentlich früher wieder aus.

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