„Passis“, wie sie von ihren Fans gerne genannt werden, sind sehr beliebte Kletterpflanzen für drinnen und draußen, wobei nur sehr wenige Arten komplett frosthart sind. Die Passiflora umfasst viele verschiedene Arten und alle imponieren durch ihre besondere Blütenpracht.

Die Anzucht allerdings gestaltet sich schwierig. Experten schaffen es immer Jungpflanzen aus eigens gezüchteten oder gekauften Samen heranzuziehen, einem Anfänger fällt es eher schwer. Dies liegt daran, dass die Samen der bekannten Maracujafrüchte oder Grenadillas, die Früchte einiger Passionsblumen, nur begrenzt keimfähig sein und man außerdem bestimmte Prozeduren anwenden muss, um die sog. Keimruhe zu unterbrechen. Dazu gehört das Einlegen in Wasser oder Orangensaft.

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Blüte erinnert an Christus

Die Passionsblume hat ihren Namen nicht von ungefähr. Ursprünglich stammt die Pflanze vom amerikanischen Kontinent, sie kommt aber auch unabhängig davon in Australien und Asien vor. Als christliche Einwanderer sie entdeckten, sahen sie in der imposanten Blütengestalt ein Abbild der Symbolik der Passion Christi. Die Blüten der Passiflora sind radiärsymmetrisch, dass bedeutet sie weisen mehrere Symmetrieebenen auf, und können bis zu 18 Zentimeter Durchmesser haben. Leuchtende Farben kennzeichnen die Blütenpracht und die Fortpflanzungsorgane der Blüte, Staubgefäße und Narben, sind in einer großen Säule angeordnet. Sowohl die zehn Apostel, ausgenommen Petrus und Judas, als auch die Krone aus Dornen, die Wunden Jesu und die drei Kreuznägel sahen die christlich geprägten Einwanderer in dieser Blütenkonstruktion. Deshalb heisst auch eine Art der Passionsblumen Passiflora incarnata, wie der fleischgewordene Jesu.

Über 500 Arten gibt es in der Familie der Passionsblumen, eingeteilt sind diese in vier Untergattungen. Alle unterscheiden sich in allen Kriterien voneinander, beispielsweise Blütenfarbe, Blattgestalt, Blütengröße, Fruchtgröße, Frucht ja oder nein, etc.pp. Vier Untergattungen unterteilen diese nochmal, zusätzlich gibt es heutzutage durch eifrige und begeisterte Arbeit vieler Züchter einige hundert Hybridsorten.

Kultur und Pflege

Am bekanntesten sind wohl die blaue Passiflora caerula, die auch in Baummärkten als Zimmerpflanze mit Rankhilfe verkauft wird, die Passiflora edulis mit den Maracujafrüchten und die Passiflora incarnata, die mit zu denen gehört, die sich unter günstigen Bedingungen auch in Deutschland das ganze Jahr über auspflanzen lassen. Sie wird bis zu zehn Meter hoch und Teile der Pflanze finden auch Anwendung für medizinische Zwecke. Hybride und Arten der Passiflora caerula und Passiflora incarnata sind teilweise sogar bis zu -15 Grad frosthart; das Einzige was dann passieren kann, ist dass sie bei solcher Kälte komplett einziehen und im Frühjahr neu austreiben. Alle anderen Arten sind den Winter über deutlich besser in der Wohnung aufgehoben, wo sie allerdings auch sehr anfällig sind für Schädlinge.

Die Mehrzahl der Passionsblumen ist für Hobbygärtner nicht geeignet. Viele Arten lassen sich allenfalls über Hydrokulturen kultivieren und noch bis vor kurzem galten Passionsblumen allgemein als recht heikel. Aber es gibt heutzutage viele unkomplizierte Hybriden, die sich gut als Zimmerpflanzen oder im Terassenkübel halten lassen. Sie brauchen viel Helligkeit, Sonne und stehen den Sommer über am Besten draußen in einer vor Regen und Wind geschützten Ecke. Auspflanzen sollte man auch frostharte Exemplare erst in ihrem dritten Jahr. Um sie im Winter auf einer hellen Fensterbank vor Spinnmilben zu schützen, hilft regelmäßiges Besprühen; sie haben hohen Wasserbedarf (keine Staunässe), brauchen nicht so viel Dünger und reagieren empfindlich auf ölhaltige Schädlingsmittel. Blühen tun sie nur an neuen Trieben, weshalb man im Herbst/Winter einen Rückschnitt durchführen sollte.

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