Ein Hausgarten zeigt sich natürlich von der prachtvollsten Seite, wenn man die Blumen betrachtet. Aber auch andere Gewächse, wie Blattpflanzen und Gehölze haben hier ihre Berechtigung. Dabei sind es nicht nur Zierbäume, die man pflanzen sollte, sondern auch Obstbäume. Heute hat man schon aus finanziellen Gründen nicht mehr „viel Land ums Haus“, sondern eher einen kleinen bis mittelgroßen Gartenbereich. Folglich muss auch vorausschauend planen, wenn man Obstgehölze pflanzen will, oder sich im Einzelfall für einen früchtetragenden Hausbaum entscheidet.
Die richtige Beratung
Die Frucht, die der Baum bringen soll, ist der Leitgedanke bei der Auswahl. Nicht zu unterschätzen ist aber auch der besondere Reiz, den Wuchsform und die – wenn auch – kurze Blütezeit bringen. Man unterscheidet bei diesen Gehölzarten Steinobst wie Kirsche, Pflaume, Mirabelle; Kernobst wie Apfel, Birne, Mispel, Eberesche und Nüsse wie Walnuss, Esskastanie und Haselnuss. Viele Sorten sind nur ertragreich geworden, weil sie veredelt sind. Das kann man selbst machen, aber besser ist es, einen guten Baum auf gesunder Unterlage in der Baumschule zu kaufen. Dort gibt es auch die Beratung und Garten Tipps darüber, welches Obstgehölz sich für welche Gartengröße eignet. Auch die Standortwahl ist wichtig. In der heutigen Zeit wählt man statt großkroniger Bäume eher den Halbstamm, oder die Säulenform. Spalierobst, an Wänden, oder am Gerüst gezogen, bleibt wohl eher dem Spezialisten vorbehalten.
Tolle Obstbäume finden Sie hier:
Pflege
Bodenpflege und Düngung ist wichtig, auch wenn karge Böden noch gute Erträge bringen und für manche Sorten geradezu vorbildlich erscheinen mögen. Gute Ernte ist aber nur zu erzielen, wenn auch genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Stickstoff ist ganz wichtig, sonst treiben die Bäume nur schwach, zuviel davon macht sie jedoch frostempfindlich. Ein Mangel davon ist auch an den Früchten erkennbar, sie sind klein und die Bäume neigen zu weniger Blattmenge. Phosphordünger fördert den Fruchtansatz und Kali ist wichtig für den Geschmack, den nach der Reife die Früchte haben sollen. Immer aber sollte man die Düngergabe den Bedürfnissen entsprechend genau dosiert wählen. Der Boden unter der Baumkrone soll möglichst ruhig gehalten werden; ein Auflockern ist verkehrt. Gleichwohl ist es gut, die Baumscheibe rings um den Stamm von übermäßigem Bewuchs zu befreien. Das kann man erreichen, indem ringsum eine Mulchschicht von etwa fünf Zentimeter Höhe aufgebracht wird (Rasenschnitt eignet sich sehr gut, aber auch Pferdemist und Holzschnitzel, alternativ dazu kleingeschnittene Gehölz-/Pflanzenabfälle aus den anderen Gartenbereichen). Alle Obstbäume brauchen zum Anwachsen eine Hilfe, den Pflanzpfahl. Wenn das Loch ausgehoben ist, in den der Baum gesetzt wird, muss erst der Pfahl eingeschlagen werden. Er sollte etwa 50 Zentimeter tief im Erdreich fest sitzen, er kann nach dem Anwachsen, etwa nach zwei Jahren, entfernt werden. Das Pflanzloch soll nur wenig größer im Umfang sein, als der Wurzelballen.
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Krankheiten
Wer sich mit Obstanbau beschäftigt, muss auch Baumkrankheiten, Fruchtbefall durch Schädlinge und Baumpflegemaßnahmen berücksichtigen. All dieses kann man nur dann vergessen, wenn man lediglich einen Hausbaum setzt. Der bringt Freude bei der Blüte, trägt soviel er mag und kann und ist lediglich dazu geeignet, im Vorbeigehen mal eine Frucht abzupflücken und sofort zu verzehren. Wer mehr erreichen will, kommt nicht umhin, sich in einer Baumschule oder beim Gärtner schlau zu machen, auch das Lesen der Fachliteratur ist empfehlenswert. Bleibt noch ein Rat aus dem Spektrum der Biogärtner: Wer es um den Baum herum blühend mag, der sollte dort Kapuzinerkresse, Vergissmeinnicht oder Storchenschnabel pflanzen. Freude am Hausbaum, am halbhohen, leicht erreichbaren Obstgehölz, wird man immer haben. Ein Baum, gleich welcher Art, gehört auf jedes Grundstück und warum sollte es bei der Möglichkeit der vielfältigen Auswahl nicht ein Obstgehölz sein, wo man doch Blüte, Blattwerk, schöne Wuchsform und Frucht an einem Gehölz haben kann?
