Vor einigen Tagen fragte ich mich, wer denn eigentlich dieses Jahr den „Oscar der Blumen“ gewonnen hat. Der Sieger hat einen Namen der alles andere als glamourös und siegreich klingt. Leberblümchen… klingt irgendwie komisch.

Doch als ich mich erst einmal schlau gemacht habe über diese heimische Blume, die besonders geschützt wird, verfliegt sofort alle Skepsis. Es ist Liebe auf den ersten Blick! Diese lieblichen, kleinen Blumen mit dem zarten hellblauen Farbton haben ein charismatisches, keckes Aussehen. Daher wundert es mich auch nicht, dass diese Pflanze aus der Familie der Ranunculaceae neben „Blaublume“ auch „Vorwitzchen“ genannt wird. Leberblümchen wird sie genannt, weil ihre Blütenblätter in ihrer Form an die menschliche Leber erinnern.

Je mehr ich über die bis zu 10 cm hohe Blume, die im März bis April blüht, lese, desto begeisterte bin ich. Sie ist pflegeleicht, lockt Bienen in den Garten und kann sowohl in kleinen Tuffs als auch in größeren Gruppen gepflanzt werden. Mit ihren schalenförmigen, einzelnen Blüten erhellt das Leberblümchen Gehölze und Gehölzränder im Halbschatten und ist langlebig. Viele Jahre sollte sie am gleichen Standort belassen werden, benötigt aber keinerlei Winterschutz. Was will man mehr?

Jetzt weiß ich, warum Hepatica nobilis, das Leberblümchen, die Blume des Jahres 2013 geworden ist. Vielleicht schaue ich einmal bei Jürgen Peters vorbei, er ist der absolute Leberblümchenexperte und besitzt eine der größten Leberblümchen-Sammlungen Europas.