Es gibt einige Pflanzen in deutschen und europäischen Gärten, die nicht ungefährlich sind. Abgesehen von der Tollkirsche, deren Namen jeder schonmal gehört hat, aber keiner genau weiß, wie sie aussieht, gibt es noch einige andere sehr hübsche Zierpflanzen, die beim Verzehr tödlich wirken können.
Und sie stehen trotzdem in vielen Gärten. Dabei sollten sich gerade Familien mit kleinen Kindern oder auch Großeltern mit Enkelkindern wirklich darüber bewusst sein, dass eine Gefahr von diesen Pflanzen ausgeht. Das man seine Kinder dahingehend erziehen kann, sich nichts in den Mund zu stecken, bzw. ganz kleine Kinder beaufsichtigen muss, ist natürlich klar. Trotz allem bleibt ein Restrisiko nicht auszuschließen. Denn im Gegensatz zu z.B. Schnecken im Garten oder ein Teichbecken ohne Schutzzaun sind Pflanzen dieser Art eine wirkliche Gefahr.
Giftige Pflanzen im Garten
Natürlich muss jetzt keiner rigoros anfangen, alle giftigen Gewächse strikt zu entsorgen. Das würde leider schnell für eine gewisse Eintönigkeit in Haus und Garten sorgen. Aber man sollte schon wissen, worauf man sich einlässt. Die giftigste Pflanze Europas ist der Eisenhut. Mit leuchtend dunkelblauen bis purpurnen Blütenrispen ist er eine beliebte Gartenpflanze, wächst aber auch wild im Gebirge. Er steht unter Naturschutz, aber Vergiftungen sind bisher recht selten. Es gibt auch kein wirksames Gegengift. Deshalb war der Eisenhut schon im Mittelalter ein beliebtes Gift, weshalb gewisse Herrscher den Anbau verboten hatten. Auch Hexensalben wurden damit versetzt. Wirkstoff ist hier das Aconitin, ein Alkaloid. Als eines der stärksten Pflanzengifte braucht man als Mensch nur 1 bis 10 mg/kg um daran zu sterben.
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Die Akelei hingegen, die auch unter Naturschutz steht, weist zwar Spuren von Dhurrin auf, aber in keiner relevanten Dosis. Anders wiederum bei der Engelstrompete und der Bärentraube. Die Engelstrompete ist auch als Baumstechapfel bekannt und ist eine nicht heimische Zierpflanze in europäischen Gärten. In ihrer Heimat Kolumbien werden Pflanzenextrakte der Blätter zu Rauschzwecken verwendet. Die enthält Tropanalkaloide, davon sehr viel Scopolamin. Die Bärentraube hingegen ist in ganz Europa heimisch. Der kleine, immergrüne Strauch mit weißen Blüten enthält maximal bis zu 10% Arbutin. Früher verwendete man sie auch zum Gerben von Leder. Fingerhut, Pfeifenwinde und Clematis gehören ebenfalls zu den giftigen Vertretern unter den beliebtesten Zierpflanzen.
Giftige Pflanzen im Haus
Doch es gibt auch giftige Zimmerpflanzen, die sehr beliebt sind. Allen voran die Dieffenbachie mit ihren grün-weiß gemusterten Blättern. Sie enthält einen hohen Anteil an Calciumoxalat-Kristallen sowie andere Salze der Oxalsäure. Wer sich also Teile der Pflanze in den Mund steckt, erleidet Verätzungen. Die schöne Amaryllis ist ebenfalls eine giftige Pflanze. Alle Pflanzenteile, vor allem aber die Blumenzwiebel, enthalten das Alkaloid Lycorin. Man muss aber recht viel schlucken, damit es zu schlimmen Vergiftungserscheinungen kommt. Wenig bekannt ist auch die Tatsache, dass alle Teile und vor allem die Blätter des Buchsbaumes giftig sind. Allein die Blätter weisen bis zu 3 % an Alkaloiden auf.
Herbstzeitlose werden häufiger mit Bärlauch verwechselt, obwohl das schon ein Zeichen von wenig Konzentration ist. Dabei ist die Herbstzeitlose genauso giftig wie das Maiglöckchen, von welchem man sich ebenfalls fernhalten sollte. Und weitere Zimmerpflanzen, die giftig sind, wären das Alpenveilchen und die Passionsblume. Damit ist die Liste aber längst nicht vollständig. Bleibt aber noch zu sagen, dass man im Falle einer aktuten Vergiftung natürlich sofort den Giftnotruf verständigen sollte, ein Glas Wasser trinken und Aktivkohle nehmen sollte. Aktivkohle bindet die Giftstoffe, so dass sich weniger Gift im Körper ausbreiten kann.
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