Wuppertal (dpa/tmn) – Die Glockenblume hat eine perfekte Form. Wie der Name schon verrät, die Blütenblätter sind zu einer formschönen Glocke verwachsen, die den Fruchtknoten und die Staubblätter umrahmt. Neben ihrer Formschönheit sind die Blauvariationen ein Markenzeichen der Pflanze.

Es gibt sie aber auch in Weiß und bei einigen Arten in gelbem und rosafarbenem Pastell. Dazu zählen Glockenblumen zu den Alleskönnern. Man findet sie in den verschiedensten Größen und Wuchsformen. Und auch was ihre Lichtverträglichkeit betrifft, erweisen sich die Campanula – so der botanische Name – als außerordentlich variabel. Hier einige Varianten:

1. «
Polsterförmig wachsende Glockenblumen sind genial für Trockenmauern», findet Anja Maubach, Staudengärtnerin aus Wuppertal. Etwa die Sternpolster-Glockenblume (Campanula garganica) zieht sich elegant an Mauern in die Höhe. «Gleichzeitig blüht diese Art in einem sehr schönen Blau über viele Wochen.» Die Blütentriebe bilden aber Ausläufer – will man die Art nicht mehr, kann man zur Schere greifen.

2. Die
Hängepolster-Glockenblume (C. poscharskyana) bildet einen dichten Teppich. Sie ist im Juni und Juli übersät mit sternförmigen Blütenglocken, aber sie bildet auch im Herbst eine Nachblüte aus. «Oft dauert diese bis in den November an», sagt Maubach. Als besondere Sorte hat sich ‚Stella‘ einen Namen gemacht: Ihre dunklen Stiele sind zu den hellvioletten Blüten ein hübscher Kontrast.

3. Sehr ähnlich ist die
Teppich-Glockenblume (C. portenschlagiana). «Sie entwickelt die großen Teppiche durch unterirdische Ausläufer», erklärt Maubach. «Als Wegeinfassung im Gemüsegarten lernt man diese vitalen Dauerblüher lieben.» Die Blüte erstreckt sich von Juni bis in den September hinein. Die robusten Pflanzen stellen keine großen Ansprüche an den Boden, bevorzugen aber sonnige Standorte.

4. Die
Karpaten-Glockenblume (C. carpatica) bildet einzelne Tuffs. Über diesen Kissen stehen große Blüten auf geraden Stielen. Meist beginnt das Schauspiel schon im Mai und dauert bis in den August, wobei sich auch später noch einzelne Blüte zeigen. «Man kann die Karpatenglockenblume wunderbar als Einfassung verwenden», findet Maubach. Ebenso eignet sie sich zur Unterpflanzung von Hochstämmchen.

5. Zu den Vertretern höherer Arten zählt die
Pfirsichblättrige Glockenblume (C. persicifolia). Sie wird zwar zwischen einem halben und einem Meter hoch. Doch Maubach findet: «Die Pflanzen sind hoch und doch nicht hoch.» Niedrig ist nämlich die Blattrosette, aus der sich die filigranen Blütenstiele in die Höhe strecken. Aber: «Pflanzt man sie zwischen andere hohe Stauden, bekommen die Blätter zu wenig Licht». Die Gärtnerin empfiehlt daher, die Stauden ins Gemüsebeet zu geben, wo die Lichtsituation in der Regel perfekt ist. Dieter Gaissmayer, Vorstand der Stiftung Gartenkultur in Illertissen (Bayern), empfiehlt diese Art als Partner zur Rose. Auch so ist die Pflanze im Bodenbereich gut belichtet. Gleichzeitig ergänzt sich im Juni und Juli die Blütezeit perfekt.

6. Die
Punctata-Hybriden sind Kreuzungen aus der schattenliebenden Nesselblättrigen Glockenblume und der Punktierten Glockenblume. Mit riesigen dunkellila Blüten fällt vor allem die gut 50 Zentimeter hohe Sorte ‚Sarastro‘ auf. Sie ist wüchsig und blüht im Herbst ein zweites Mal, was zur roten Herbstfärbung ein kontrastreicher Hingucker ist.

Fotocredits: Andrea Warnecke

(dpa)