Ab Oktober bevölkern die dicken und zumeist orangenen Beerenfrüchte wieder unsere Supermärkte, damit wir uns an den vielfältigen Variationsmöglichkeiten beim Kochen erfreuen können und die Kindern ihren Spass an Halloween haben. Dieser Brauch aus den USA soll am Abend vor Allerheiligen die bösen Geister fernhalten.

Der Kürbis ist eins der Gemüse, die am meisten Farben und Formen hervorbringen. Der bekannteste dieser Gattung ist der Cucurbita Maxima, auch als Riesenkürbis, Speisekürbis oder Winterkürbis bezeichnet. Dieser liefert ein sehr schmackhaftes Sauergemüse. Der Cucurbita Pepo, auch als Sommerkürbis oder Gartenkürbis ausgewiesen hat hingegen deutlich festeres und saftigeres Fleisch, welches sich sehr gut für Gemüsegerichte aller Art verwenden lässt.

Anzucht und Standort

Wer selbst die großen Kürbisse ziehen will, muss nicht viel beachten. Wer schon einmal Zucchini angebaut hat, die ja zu den am meisten gepflanzten Gemüsen aus der Kürbisfamilie gehören, kann dieselben Kriterien auf den Kürbis anwenden. Und zwar brauchen die Kürbispflanzen einen sehr sonnigen und warmen Standort, Staunässe nehmen sie sehr übel. Humoser Boden und viel Nährstoffe sind sehr wichtig, damit die Kürbisse auch schön groß werden. Man kann die kleinen Pflänzchen aus Samen ab dem Monat April unter Glas heranziehen und im Mai rauspflanzen, oder man sät im Mai direkt ins Beet. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollten Abstände von 150 cm eingehalten werden, da die Pflanzen genau wie ihre Früchte dazu neigen, sehr ausladende Gestalt anzunehmen.

Vier Monate nach der Aussaat kann dann geerntet werden. Man merkt, ob ein Kürbis schon reif ist oder nicht, wenn die Früchte beim Daraufklopfen hohl klingen. Dann trennt man die Kürbisse mit einem scharfen Messer von der Pflanze. Da die Pflanzen absolute Starkzehrer sind, ist auf ihrem Beet zwar eine Vorkultur mit frühreifendem Gemüse möglich, eine Nachkultur mit Wintergemüse allerdings nicht. Wer eine möglichst reiche Ernte haben will, der sollte die ersten Triebe bei einer Länge von 60 bis 100 Zentimetern kappen, weil sich dann viele Seitentriebe bilden, an deren Enden ebenfalls Blüten und Früchte wachsen.

Geschichtliches und Wissenswertes

Die Kürbispflanzen wurden nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus ab dem 16. Jahrhundert auch auf anderen Kontinenten kultiviert, allerdings nur in warmen Regionen. Die heutige Forschung weist kultivierte Kürbis-Funde schon für einen Zeitraum von 8.000 bis 10.000 vor Christus aus. Während dieser Domestizierung kristallierte sich heraus, dass man den Gartenkürbis im Süden der USA anbeute, den Moschus-Kürbis in Zentral-Amerika und den Riesenkürbis auch eher im Süden. Diese drei Formen haben keine Bitterstoffe, im Gegensatz zu den wildlebenden Formen, was ihre Nutzung aus Gemüsepflanze möglich macht.

Die Hauptverwendung von Kürbis ist als gekochtes, eingelegtes, gebratenes oder gebackenes Gemüse. Die Ureinwohner Amerikas hingegen haben das Fruchtfleisch damals in Streifen geschnitten und getrocknet, um es dauerhaft haltbar zu machen. Der berühmte Kürbiskuchen aus den USA wird heute meist industriell produziert, wie so viele Gerichte rund um Thanksgiving. Auch in der Volksmedizin hat man bestimmte Teile der Furcht schon eingesetzt. Allein für Halloween hat man eine eigene Kürbissorte gezüchtet, diese nennt sich sehr passend Jack’o’lantern. Auch in Europa sehr verbreitet ist hingegen der Brauch, möglichst große Kürbisse im Wettbewerb zu züchten. Der derzeitige Rekord vom diesjährigen Oktober liegt bei 782 Kilogramm. Wer den Kürbisweitwurf erfunden hat und zu welchem Zweck, ist nicht bekannt, dieser wird aber ebenfalls in manchen Regionen praktiziert.

Heutzutage dominiert auf unseren Märkten vor allem der etwas kleinere Hokkaido-Kürbis, der im Gegensatz zu anderen Arten nicht geschält werden muss und somit deutlich bequemer zu handhaben ist, als seine großen Verwandten. Hinzu kommt, dass man in einem kleinen Haushalt nicht immer solche Mengen an Kürbis verarbeiten kann oder will, wie mit einem normalen Riesenkürbis zusammenkommen würden. Getrocknete Kürbiskerne und das daraus gewonnene Kürbisöl sind nicht nur äußerst schmackhaft, sondern auch sehr gesund, denn das Öl enthielt sehr viele essentielle Omega-3-Fettsäuren.