Schwarzer Holunder ist eine vor allem in Europa weit verbreitete Strauchart, deren Blüten und Früchte in der Heilkunde sowie in der Küche vielfältige Anwendung finden. Blätter, Stängel und unreife Beeren dagegen sind giftig, also Augen auf beim Sammeln!
In manchen Regionen ist Schwarzer Holunder auch als Flieder, Holler oder Holderbusch bekannt. Bis zu zehn Meter hoch können die Sträucher mit ihren ausladenden Zweigen werden, das Wurzelwerk wird recht flach, aber dafür weitläufig ausgebildet. Die weißen Blüten verströmen einen frischen Duft, der Unmengen an Insekten anlocken kann, aber auch auf den Menschen betörend und Appetit-anregend wirkt.
Schwarzer Holunder: Erntezeit und Verwendung
Die Blütezeit des Schwarzen Holunder reicht von Ende Mai bis Juli. Ab August reifen dann die zunächst grünen bis roten Beeren heran, die einen Durchmesser von etwa sechs Millimetern erreichen. Ernten darf man die Früchte, auch Fliederbeeren genannt, wenn sie schließlich tief schwarz gefärbt sind, was spätestens im Oktober und November der Fall ist. Vor dem Verzehr müssen jedoch die Samen entfernt werden, denn auch diese sind in größeren Mengen giftig. Die Früchte sollten außerdem nicht roh gegessen werden, da auch dies Übelkeit, Erbrechen und andere Beschwerden hervorrufen kann.
Die Früchte können beispielsweise zu Marmelade und Saft eingekocht oder getrocknet und dann als Tee verwendet werden. Auch als Zutat für eine Früchte-Grütze oder Kaltschale sind sie wunderbar geeignet, da sie sehr aromatisch sind, aber eher wenig Süße enthalten. Die Blüten werden bevorzugt in Teig ausgebacken und eignen sich so hervorragend als Beilage oder kleine Zwischenmahlzeit. Eingelegt in Zucker und aufgegossen mit Sekt, Mineralwasser oder Säften zaubert man aus den Blüten ein herrlich erfrischendes Sommer-Getränk.
Schwarzer Holunder: Verwendung in der Heilkunde
Schwarzer Holunder ist reich an Vitamin C und B sowie bestimmten Antioxidantien und findet daher noch immer oft Anwendung in der Naturmedizin. Tee und Saft aus Holunderbeeren beispielsweise gelten allgemein als hilfreiche Mittel gegen Magenleiden sowie Blasen- und Nierenbeschwerden. Sie wirken leicht abführend und sollen außerdem das Herz-Kreislauf-System stärken und so die Blutzirkulation anregen.
Antioxidantien fördern den Erhalt von Körperzellen, indem sie sogenannte freie Radikale abfangen und damit das Altern der Zellen verlangsamen. Zusätzlich können sie Entzündungen, Schmerzen und Fieber-Erscheinungen lindern, weshalb der Holunder oft als Salbe aufgetragen wird. Schließlich werden aus Holunder auch ätherische Öle gewonnen, die beispielsweise auf die Brust aufgerieben schleimlösend wirken und so gegen Erkältungen helfen können, bei denen aber auch Kompressen und Erkältungstees auf Holunderbasis hilfreich sind.
Bild: thinkstock, iStock, 459438365, nailiaschwarz
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