Die Gartenpflanze Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist schon seit dem Mittelalter als Heilmittel bekannt. Heute findet dieses Kraut sowohl in der Schulmedizin als auch in der Pflanzenheilkunde Beachtung.
Das Johanniskraut wird ganz einfach in unseren Gärten kultiviert. Es ist nicht sonderlich anspruchsvoll, liebt aber einen sonnigen und geschützten Standort und mag keine Staunässe. Dieses Kräutlein eignet sich auch hervorragend zum Anbau in einer Kräuterspirale in Gemeinschaft mit anderen Heilpflanzen. Das Johanniskraut ist mehrjährig und wächst bei geeigneter Bodenbeschaffenheit über einige Ernteperioden konstant. Es gedeiht auf steiniger und karger Erde hervorragend.
Günstig macht sich eine Vorkultur in kleinen Töpfen. Nach ca. vier Wochen sind die Samen gekeimt. Im April oder August können diese dann ins Freiland gepflanzt werden. Eine Kultur des Johanniskrauts ist auch in Direktsaat möglich. Erfolgt die Aussaat im Freiland im Dezember, dann keimen die Samen im April. Gepflanzt wächst das Johanniskraut allerdings besser als gesät, der Ertrag wird reicher.
Alle Pflanzen, also auch die im Garten, gedeihen besser wenn Geschwisterpflanzen nebeneinander stehen. Stammen die Samen nicht von der gleichen Mutterpflanze, dann behindern sich Heilpflanzen indem sie die Wurzeln weiter ausbreiten und der Nachbarpflanze die nötigen Nährstoffe wegnehmen. Bei Geschwisterpflanzen ist dieser Effekt nicht zu beobachten.
Zu den Pflanzenkrankheiten beim Johanniskraut zählen vor allem verschiedene Pilze die die Pflanze befallen und der Mehltau. Es ist ratsam auf den Einsatz chemischer Mittel zu verzichten. Beides kann mit biologischen Methoden bekämpft werden.
Natürlich blüht das Johanniskraut wenn die Sonne am höchsten steht, genau zur Sommersonnenwende. Aus den Blüten wird z. B. Tee, Sirup oder Salbe hergestellen. Der Tee gilt als gutes Mittel gegen Depressionen. In der Schulmedizin wird seine Wirkung nicht anerkannt. Er ist zu niedrig dosiert. Dem Johanniskraut sagt man allerdings nach, dass es im Winter das Licht und das Wohlbefinden des Sommers zu den Menschen bringt. Deshalb ist das Trinken des Tees empfehlenswert. Kräuterextrakte wirken auch zur Wundheilung und bei Verspannungen. Eine innere Anwendung z. B. als Entzündungshemmer ist auch möglich, es ist ein Antibiotika.
Für einen Tee wird nur das Kraut verwendet und für Öle hauptsächlich die frisch aufgeblühten gelben Blüten. Sie enthalten den Wirkstoff Hypericin, Stängel und Blätter beinhalten andere wichtige Wirkstoffe.
Übrigens: Dem Johanniskraut wurde im Mittelalter nachgesagt, dass es alles böse abschreckt. Dementsprechend wurden Pflanzenbüschel zum Schutz von Tieren, Menschen und Gebäuden aufgehangen.
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